Was als Gag anfing entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einer der prägendsten Bewegungen der Wiener Musikszene in Sachen Jazz, Funk, Soul und Fusion: Sunshine Enterprises. Angeregt von ihrer Leidenschaft für Musik gründeten einige junge Männer 1996, darunter Managing Partner von Spirit Design, Georg Wagner, das was für mehr als 10 Jahre die Musikszene Wiens entscheidend verändern und mitbestimmen sollte – Sunshine Enterprises. Inspiriert wurden die Gründer von zahlreichen Trips in Städte wie London, wo der Dancefloor Jazz nur so boomte.
Es war also nur eine Frage der Zeit bis auch international anerkannte Bands wie Freak Power, Defunkt, die Dulfers oder Steve Khan nach ihren Wien Gigs im Club vorbeischauten und mitjammten. Nach und nach zeigten auch internationale Labels und Clubs ihr Interesse und so gastierten etwa der New Yorker Ur-funk Club Giant Step, der Hamburger Mojo Club, welcher mit seiner Mojo CD Reihe bereits als legendär galt, wie auch der Londoner Earth Club in Wien. Renommierte DJ’s wie Dr. Bob Jones aus London, Ross Allen und Kevin
Beadle von Filter Records, um nur einige Namen zu nennen, zählten zu den Stammgästen. Über die Jahre wuchs die Bewegung in rasantem Tempo weiter: Neben dem wöchentlichen Club – anfangs im Schutzhaus Zukunft, dann in den Rosenhügel Studios, dem Casino Baumgarten und schließlich in der berühmten Meierei am Stadtpark – fanden auch Einzelevents mit Partnern wie den Wiener Tanzwochen, Gery Keszler vom Life Ball und dem „Sequenz Festival“ statt.
Design und alle abgebildeten Fotos: © Barbara Mogg-Navarra
Spirit Design begleitete Sunshine Enterprises bei all dem beratend und half durch gekonnte Vernetzung – auch bei der Gründung des Plattenlabels „Sunshine Music“, dessen erste Compilation „fruitcollection melongroove“ ein Riesenerfolg war. Sunshine Music ist heute unter dem Label Sunshine Music Division eines der bekanntesten hochqualitativen Studios Wiens. Aber damit nicht genug, auch an einem Radiosender durfte es nicht fehlen: Die Geburtsstunde des heute schon als Original etablierten Soul Radio Superfly war gekommen – der „Groove-Liebhaber“ wird so bis heute 24/7 mit Musik aus allen Richtungen versorgt.
Sunshine Enterprises & die Wiener Musikszene Heute
Heute ist das renommierte Label Sunshine Enterprises zwar aufgelöst, aber es hat viele neue Töchter gezeugt: Nicht nur der bekannte Soul Radio Superfly, sondern auch das Plattenlabel Sunshine Music Divison und Vienna Scientists Recordings sowie der Club Albertina Passage, die Restaurants Comida und die Bar Redroom sorgen auch heute noch dafür dass Jazz, Funk, Soul und Fusion in der Wiener Musikszene gebührend vertreten sind.
Soul Seduction
Als Vorgänger von Sushine Enterprises war die Bewegung Soul Seduction legendär. Mit regelmäßigen Clubbings im Club Volksgarten mischte Soul Seduction in der boomenden Wiener Musikszene ordentlich mit und brachte die damaligen Stars des Acid Jazz wie Dee Lite, Omar und die Brand New Heavies nach Wien in den Volksgarten.
1993 wurde die Soul Seduction als Musikvertriebsunternehmen in Wien gegründet, das zahlreichen österreichischen Künstler wie etwa Kruder und Dorfmeister zum weltweiten Durchbruch verhalf. Im Jahre 1998 zog Soul Seduction’s Shop „Black Market“ in die Gonzagagasse und eröffnete seinen Web Store und belieferte die Fans so auch nachhause. Die digitale Revolution der Musik hatte aber leider auch eine dunkle Seite: Die Nachfrage nach Vinyl und CDs sank über die Jahre. In dieser Phase beriet Spirit Design im Auftrag der Stadt Wien/departure, Soul Seduction bei der Entwicklung einer Strategie zur besseren internationalen Vermarktung der Wiener Musikszene.
Auf Basis dieser Strategie wurden 2 Projekte gestartet:
Soul Seduction digital store
Im Februar 2008 entschloss sich Soul Seduction den Verkauf im Laden einzustellen und sich ganz auf Online Store für digitale Musik in mp3 und Wave Quality zu konzentrieren. Doch mit der rasanten Entwicklung der Digitalisierung konnten die Soul Seduction nicht mehr mithalten und so zog sich aus dem Geschäft zurück.
Ordis
Zu Zeiten in denen Youtube als Selbstvermarktungstool noch nicht Standard war, taten sich viele Musikproduzenten schwer ihre Musik zu vertreiben. Um dieses Problem zu beheben, gündeten die Brüder Dorfmeister, die auch an der Soul Seduction beteiligt waren, das digitale Distributionslabel „Ordis“, einen Service für Musikproduzenten, der einen leichten Musikupload sowie einen fairen Anteil am Gewinn gewährleistet.
Für diese beeindruckenden Leistungen in der Vernetzung von Akteuren im Musikgeschäft erhielten Spirit Design und seine Partner unter anderem den Preis WIR, Wirtschaft in der Region.